T-Shirtbusiness Gewerbeanmeldung, Rechtsform + Steuern

Von Daniel Gaiswinkler

Zuletzt aktualisiert: August 6, 2021


Hilfe…ich will mein T-Shirt Business gründen und ein Gewerbe anmelden aber welche Tätigkeitsbeschreibung soll ich verwenden? Welche Rechtsform soll ich wählen und was muss an Steuern bezahlt werden?

In dem folgenden Artikel möchte ich dir eine Hilfestellung, zu dem teils schwierigen Thema geben.

Gründe dein T-Shirt Business richtig

Welche Tätigkeitsbeschreibung sollte man denn nun bei der Anmeldung seines Gewerbes angeben und welche Rechtsform wählen?

Die Sachbearbeiter des Finanzamtes mögen meist eine sehr konkrete Tätigkeitsbeschreibung, was aber später zu nachträglichen Eintragungen und damit auch Kosten führen kann. Ich habe damals in 2008 auf Rat des Gemeindemitarbeiters “Internet Handel” angegeben.

Heute würde ich “Online Marketing und Beratung” angeben, da die Haupttätigkeit einfach diese beiden Bereich komplett abdeckt. Je nachdem, was du einmal vor hast, ist diese Bezeichnung breit aufgestellt, sodass du meist nichts mehr kostenpflichtig nachtragen musst.

Die Angst vor einem Handelsregistereintrag brauchst du erstmal nicht zu haben. Laut Firma.de ist ein Eintrag erst von Nöten, wenn dein Umsatz über 100.000 Euro im Jahr übersteigt. Trotzdem solltest du dich hier einmal beraten lassen oder dich in das Thema über den Artikel “Eintrag ins Handelsregister” einlesen.

Wichtige Hinweise für die richtige Rechtsform  

Viele T-Shirt Designer überlegen zu Beginn ihrer Idee, welche Rechtsform sich am besten eignet. Ich empfehle dir hierzu die Gründung eines Einzelunternehmens. Zwar kannst du dich auch für eine GmbH entscheiden, diese verursacht durch Mindesteinlage von 12500 Euro und viele weitere Kosten und Komplikationspunkte jedoch einen enormen Aufwand. Eine Alternative stellt durchaus die UG (kleine GmbH) dar, doch auch hier solltest du dich umfassend beraten lassen.

Viele Anfänger wählen daher den Weg als Einzelunternehmer und nutzen dabei auch die Kleinunternehmer-Regelung, von der ich aus meiner Erfahrung jedoch eher abrate. Hierbei kann es passieren, dass du am Jahresende Nachzahlungen machen musst. Unter anderem bei Facebook Werbeanzeigen und auch bei Amazon Werbeanzeigen.

Natürlich wird es etwas komplexer, wenn du direkt anfangs Umsatzsteuerpflichtig startest, aber ein vernünftiges Steuerbüro kann dich dabei unterstützen und wird dir alle Fragen dazu abnehmen. Da bei den meisten Anfängern sowieso wenig Umsätze und damit auch wenig Umsatzsteuer anfällt, sollte der Start damit normal gelingen.

Folgende Unternehmsformen / Rechtsformen gibt es hier in der Übersicht schön zu sehen -klick-

Geschäftsformen in der Übersicht.

Achtung, als Einzelunternehmer haftest du mit deinem gesamten Vermögen

Natürlich hast du bei deinem Print-on-Demand Business keine großen Rechnungen ausstehen, wie in anderen Betrieben. Meist gibt es auch kein Stress mit Personal, was dich verklagen könnte.

Aber trotz alledem solltest du dir Gedanken über Absicherungen der größtmöglichsten Risiken machen.

Dazu kommt in jedem Falle, der Abschluss einer Media Haftpflichtversicherung. Diese kannst du bei der Exali.de Versicherung machen. Dort bin ich jetzt seit mehreren Jahren sehr zufrieden versichert, sodass ich direkt eine Partnerschaft abgeschlossen habe.

Wenn du dich dort meldest, sage einfach den Code: Gaisi10 (Für Österreich Gaisi10AT). Damit erhältst du zusätzlich zum Gründerrabatt nochmals 10% auf dein erstes Versicherungsjahr. Diesen Deal konnte ich für meine Community aushandeln.

Abmahnungen zum Thema Markenrecht sind tatsächlich das größte Risiko beim Start in die Selbstständigkeit im T-Shirt Business.

Die Mediahaftpflicht ist wirklich eine Pflichtversicherung, wie im normalen Leben ein Haftpflichtversicherung. Ohne Haftpflichtversicherung ist es grob fahrlässig überhaupt anzufangen.

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Weißt du, welches T-Shirt Business Modell du nehmen möchtest?

Hast du dir schon Gedanken gemacht, welches T-Shirt Business Modell du wählen möchtest? Nach der Gewerbegründung solltest du das auf jeden Fall tun.

Ich nutze mittlerweile für mich das Marktplatzmodell mit Amazon und Spreadshirt und das Shopmodell. Es gibt aber auch noch das Kampagnenmodell als Zwischenlösung.

Dabei schaltest du Facebook Werbeanzeigen auf Kampagnen. Dies sind kleine Mini Webseiten mit deinen T-Shirt Angeboten. Mit diesem Modell habe ich aktuell noch den meisten Umsatz und Gewinn gemacht, doch das Marktplatzmodell holt stark auf.

Und nicht zu vergessen das Shopmodell. Bei diesem Modell kannst du wählen zwischen einem Shop oder einem Shopsystem, welches du teilweise komplett selber managen musst. Außer für das Drucken und verschicken der Produkte, bist du für alles zuständig.

Die Gewerbeanmeldung deines T-Shirt Business als Videotutorial: 

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Steuern, Steuern, Steuern – auch wenn es komplex ist, nicht verzagen

Wie und wann musst du auf deine Verkäufe steuern zahlen? Besonders im deutschen Steuerrecht ist dies ein sehr komplexes Thema, weshalb ich dir einige wichtige Tipps mit auf den Weg geben möchte. Sollte sich dein Business positiv weiterentwickeln, findest du mit meinen Hinweisen zudem schnell die richtige Steuerberatung und gewinnst rund um das komplexe Thema der Steuern schnell den gewünschten Überblick. So kannst auch du mit deinem T-Shirt Business ohne Kopfschmerzen Geld verdienen.

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Die wichtigsten steuerlichen Grundlagen, damit du nicht mehr überfordert bist!

Natürlich möchte ich dir mit diesem Artikel helfen, aber ganz wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass ich selbst kein Steuerberater bin, sondern durch meine eigenen Erfahrungen im T-Shirt Business Gewerbe einiges über die steuerliche Belastung lernen konnte.

Der Artikel stellt somit keine rechtsgültige Beratung dar, sondern informiert dich kurz und knapp über deine anfallenden Steuern im T-Shirt Business. Im konkreten Einzelfall bitte immer einen Profi aufsuchen.

Die drei Grundsteuerarten für selbstständige Tätigkeiten

#1 Einkommenssteuer

Nach der Gründung ist es wichtig, die anstehenden Einkommenssteuerzahlungen im Blick zu haben. Diese reicht progressiv von 0 Prozent beim stetig ansteigenden Grundfreibetrag von derzeit etwa 9.000 Euro (kann sich immer wieder einmal ändern) bis hin zu 42 Prozent ab 55.000 Euro Jahresgewinn.

Ab einem Jahresgewinn von 250.000 Euro beträgt diese sogar 45 Prozent. In Abhängigkeit von deinen Einnahmen wirst du diese Steuer nach dem eigenen Jahresabschluss entrichten müssen.

Falls du Arbeitnehmer bist, dann wird dein Gehalt mit in diese Rechnung aufgenommen und du zahlst am Jahresende auf alles zusammen deine Einkommensteuer.

#2 Gewerbesteuer

Die zweite relevante Zahlung ist die Gewerbesteuer, die ab einem Ertrag von mehr als 24.500 Euro zu bezahlen ist. Dieser wird anschließend mit einer spezifischen Steuermesszahl und dem Hebesatz deiner Gemeinde verrechnet. Dieser liegt in der Regel zwischen 300 und 400 Prozent, was in der Gesamtrechnung zu durchschnittlichen Zahlungen von etwa 10 Prozent des Gewinns führt.

Das dürfte bei den meisten Anfängern erstmal weniger relevant sein. Wenn du in diesen Bereich fällst, dann zahlst du meist jedes viertel Jahr deine Gewerbesteuer.

#3 Umsatzsteuer

Eine dritte relevante Steuer ist die Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent. Diese wird jedoch nicht für Kleinunternehmer relevant, die mit ihrem Umsatz unter der Grenze von 17.500 Euro liegen. Aber ACHTUNG – du hast ein sogenanntes Wahlrecht und kannst direkt von Anfang auch Umsatzsteuer abführen, wenn du das möchtest. Dies hat gerade in Verbindung mit dem T-Shirtbusiness teilweise Vorteile.

Gerade wenn du Facebook / Amazon Werbung machen möchtest, aber näheres dazu sollte dir dein Steuerberater erklären. Mit der Kleinunternehmer Regelung musst du die 19% Umsatzsteuer auf deine Facebook / Amazon Werbung am Jahresende draufzahlen.

Alle weiteren Unternehmensformen sind hingegen zur Zahlung verpflichtet. Die Umsatzsteuer ist jedoch nicht nur ein Nachteil, sondern kann bei der Anschaffung von Waren oder bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen schnell zum Vorteil werden. Die 19 Prozent Umsatzsteuer kannst du dann steuerlich geltend machen und sparst somit auch selbst im Einkauf in Deutschland.

Konkretes Beispiel mit Spreadshirt: Bist du “Kleinunternehmer” dann zahlt dir Spreadshirt die Provision ohne Umsatzsteuer aus, weil du diese nicht ans Finanzamt abführen musst. Das übernimmt Spreadshirt dann in deinem Fall. Bist du Umsatzsteuerpflichtig, dann bekommst du den vollen Betrag ausgezahlt und musst selbst die Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen.

Konkretes Beispiel mit Facebook: Bist du “Kleinunternehmer” dann zahlst du mit jeder Rechnung von Facebook nochmal zu deinen Werbekosten 19% ans Finanzamt, was deine Werbekosten natürlich drastisch hebt.

Mit welchen Steuerfragen wirst du konfrontiert?

Im T-Shirt Business wird es sehr schnell international. Du lädst zum Beispiel bei Amazon mit dem Dienst Merch by Amazon hoch?

Dann bekommst du Provisionen aus USA und der EU. Zahlst du hier darauf Umsatzsteuer oder nicht? Bzw. was kommt auf die Rechnung drauf?

Im Falle von Merch by Amazon hilft der Zusatz auf der Rechnung mit dem Hinweiß auf das Reverse Charge Verfahren. Mehr dazu in diesem Artikel. 

Du hast einen Shopify Shop und willst in der EU verkaufen? Dann freue dich auf das extrem komplexe Umsatzsteuerrecht. Dies geht soweit, dass du in jedem Land eine Umsatzsteuernummer brauchst und dort auch diese zahlen musst, wenn du gewisse Freigrenzen überschreitest.

Bei Shopify wird die Sache wirklich komplexer und hier hilft nur eine professionelle Beratung durch ein erfahrenes Steuerbüro.

Vielfältige Möglichkeiten rund um das Steuerrecht im T-Shirtbusiness

Du merkst jetzt bestimmt selbst, bereits an dieser Stelle wird der gesamte Steuervorgang durchaus komplex, weshalb ich dir auf jeden Fall die Unterstützung eines Steuerfachmanns empfehlen kann.

Dennoch kann es natürlich nicht schaden, sich selbst zu den thematischen Zusammenhängen zu belesen und die eigenen Kenntnisse für das eigene T-Shirt Business Gewerbe zu erweitern. Mit gezielten Fragen ermittelst du bereits beim ersten Gespräch mit deinem Steuerberater, ob dieser dich gut beraten kann und wie die Zusammenarbeit rund um die Steuerberatung aussieht.

Falls du deine E-Commerce Steuern selber machen möchtest, dann ist dir unser Artikel sicherlich ein Hilfestellung.

Tipps um den “richtigen Steuerberater” zu finden

Das Erstgespräch mit einem Steuerberater ist in der Regel kostenlos und hier solltest du direkt mit deinen Fragen kommen und auch schlüssig erklären können, was du genau im Internet arbeitest. Die meisten sind nämlich wenig bis eher schlecht informiert was es alles im Internet gibt und haben hier Aufholbedarf.

Wenn du z.Bsp. mit Dingen wie “Reverse Charge Verfahren” kommst oder der Nachzahlung der Umsatzsteuer auf Facebook Rechnungen bei der “Kleinunternehmerregelung”, dann sollte dein Steuerberater Antworten parat haben. Hat er es nicht, dann muss auch er diese Dinge schnell lernen um dich gut und sauber beraten zu können.

Folgende Fragen sollte er klären können:

  • Dropshipping – Streckengeschäfte in der EU – wie verhält es sich mit der Umsatzsteuer falls du einen Shopify Shop und E-Commerce betreiben willst
  • Provisionen aus dem Ausland – primär den USA und EU – das Geld von Amazon kommt aus Luxemburg
  • Ist er Digital aufgestellt? Thema Datev Unternehmen online usw.

Fazit zum Thema Unternehmensgründung, Rechtsform und Steuern

Wenn du in diesem Auszug allerdings auf konkretere Zahlen gehofft hast, dann muss ich dich enttäuschen. Dafür ist das Steuerrecht zu komplex, als das du sagen kannst: “Ich habe Summe X verdient und zahle Summe Y”.

Mir hilft eine einfache Faustformel. Ich lege 50% jeden Monat für die Steuer weg, manchmal sogar noch mehr. So erlebe ich keine bösen Überraschungen. Denn auch diese werden auch kommen.

Steuerberater machen Fehler, sie sind Menschen! Diese Fehler kosten Geld, leider oft doppelt!

Falls du noch mehr über das komplexe Thema wissen möchtest, dann empfehle ich dir mein Coaching Teemoney. In diesem beschäftige ich mich noch einmal deutlich detaillierter mit dem Steuerrecht und verrate dir, worauf du dich einstellen musst.

FAQ – Fragen und Antworten

Welche Tätigkeit sollte ich bei der Gewerbeanmeldung T-Shirt Business angeben?

Die am meisten gewählte Option ist “Online Marketing”, da dass ganz einfach deine Tätigkeit wieder spiegelt und genug Luft bietet, um weitere Dinge zu machen. Denn du bist kein Designer, vom Designen verdienst du kein Geld. Du musst deine Produkte vermarkten können oder deine Dienstleistung und dazu brauchst du Online Marketing.

Bin ich Freiberufler oder brauche ich ein Gewerbe für Spreadshirt / Print on Demand?

Die Tätigkeit oder das Geld verdienen mit Spreadshirt und Print on Demand fällt nicht in den Bereich des Freiberuflers meiner Meinung nach. Es gibt nur wenige Berufe, die in diese Klassifikation fallen. Lass dich von deinem Finanzamt gerne beraten. Da es eben nicht nur reine Designtätigkeiten sind, sondern du deine Produkte vermarkten musst, wirst du in 100% der Fälle ein Gewerbe anmelden müssen.

Muss ich eine Steuererklärung im T-Shirt Business abgeben?

Ja, selbst als Privatperson solltest du deine Jahreseinkommensteuer Erklärung machen. Sonst lässt du im Zweifelsfall bares Geld auf dem Tisch liegen. Und wenn du ein Gewerbe angemeldet hast, musst du auch Steuern zahlen und eine Steuererklärung machen. Dabei helfen dir entweder gute Software oder ein kompetenter Steuerberater. Meiner Meinung solltest du da so schnell wie möglich einen Experten ins Boot holen.

Über den Unternehmer "Daniel Gaiswinkler"

Daniel Gaiswinkler ist einer bekanntesten Print on Demand Experten in Deutschland. Mit leicht verständlichen Anleitungen hilft er seinen Kunden seit über 6 Jahren, sich ein profitables Print on Demand Business aufzubauen.